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Besetzung / Stab

 

Hahnemanns Medizin-vom Wesen der Homöopathie

 
 

Andreas Jung
als Samuel Hahnemann,

Geno Lechner
als Mélanie d'Hervilly

Michael Hanemann
als Friedrich Klockenbring

Irene Höfer
als Henriette Hahnemann

Alma Bender
als Hahnemanns Tochter

Marlon Höfer
als Hahnemanns Sohn u.a.

(dokumentarischer Teil)
Professor Robert Jütte,
Historiker, Biograf Samuel Hahnemanns

Volker Rohleder
Arzt, Homöopath

Dr. Ravi Roy
Arzt, Homöopath

Dr. Mohammad Qasim
Arzt, Homöopath und Lehrer aus Indien

Stab:
Buch, Regie, Kamera:
Elfi Mikesch

Musik: Andreas M. Wolter, Ensemble Villanelle

Schnitt:Heide Breitel

Kostüme: Barbara Baum
Ausstattung: Angelika Margull

Ton:Lilly Grote

Licht, Kameraassistenz:
Thomas Ladenburger

Produktion:
Medea Film - Irene Höfer


 

 

Interview mit der Berliner Filmemacherin Elfi Mikesch (Kamera und Regie) und ihren Dokumentarfilm zur Homöopathie für den Fernsehsender ARTE

Hintergrund. Samuel Hahnemann sitzt an seinem Schreibtisch. Das karge Zimmer wird von einer Öllampe erleuchtet. Mit einer Feder schreibt er seine Gedanken über die Medizin seiner Zeit in ein Heft. Szenenwechsel. Wieder sitzt Hahnemann an seinem Schreibtisch, er trägt ein weißes Leinenhemd mit weiten Ärmeln. Er nimmt eine Substanz, Schweiß steht ihm auf der Stirn, er wirkt unruhig, betrachtet seine Hände, macht sich Notizen über die Wirkungen der Arznei. Die historischen Szenen dieser Dokumentation wurden mit dem Schauspieler Andreas Jung an Originalschauplätzen in Meißen, Georgenthal oder Köthen gedreht. In diesen Szenen wird die Biographie Hahnemanns und die Entstehung und Entwicklung der Homöopathie erzählt. Von vielen Seiten nähert sich Elfi Mikesch dem komplexen Thema Homöopathie: In oft schnellen Szenenwechseln kommen homöopathische Ärzte aus Deutschland und Indien zu Wort und berichten aus der Praxis, die Arzneiherstellung wird erklärt und demonstriert, ein Medizinhistoriker ordnet Hahnemann und die Homöopathie in den Lauf der Zeit ein und ein Patient berichtet von seiner homöopathischen Behandlung. Verantwortlich für Kamera und Regie ist die Berliner Filmemacherin Elfi Mikesch: ? Warum haben Sie den Film gemacht? Ich mache Filme, weil sie die Möglichkeit bieten Perspektiven aufzuzeichnen und sich auf Werte zu besinnen und es war Samuel Hahnemanns bewegtes Leben, das mich überaus beeindruckt hat und mich in der Idee bestärkte zur Homöopathie einen Film zu machen. Die Herausforderung war, eine entsprechende filmische Übersetzung zu finden, die sich auf der einen Seite mit den grundsätzlichen Informationen zur Homöopathie befasst und auf der anderen Seite abermals neugierig auf die Biographie dieses großen Arztes zu machen, auf seine Erkenntnisse, seine Forschung und seiner Kritik an der Medizin seiner Zeit. Mein Anliegen richtet sich im Film sowohl an ein an der Homöopathie interessiertes Publikum, als auch an ein Publikum welches die Homöopathie nur vom Namen her kennt oder gar nicht. Ich verstehe den Film als ein Portal zur Homöopathie, zur klassischen Homöopathie. ? Welche eigene Erfahrung haben Sie mit der Homöopathie gemacht? Seit mehr als 15 Jahren bin ich mit der homöopathischen Behandlungsweise vertraut, die sich sehr positiv auf mein Leben ausgewirkt hat. In gewisser Weise ist die Homöopathie auch Orientierung, was meine Lebenshaltung betrifft und sie ist für mich persönlich eine Schulung der Aufmerksamkeit. ? Warum spricht „Hahnemann“ nur an der Stelle, als die Kutsche verunglückt? Hahnemann spricht in jeder Spiel-Sequenz und noch darüber hinaus. Alles sind Zitate aus seinen Schriften. Ich habe sehr genau überlegt, wie ich im Film mit den Original Texten Hahnemanns arbeite. Und wie ich eine visuelle und künstlerische Brücke finden kann, zwischen dem historischen Bild Hahnemanns und den Informationen zur Homöopathie aus der heutigen Sicht. So verflechten sich im Film die Gedanken Hahnemanns, die ausschließlich als Voiceover von Andreas Jung gesprochen, zu den jeweiligen Ausschnitten aus dem Leben Hahnemanns, mit den Erfahrungen der Protagonisten aus der heutigen Praxis. Es ist ein homöopathischer Dialog zwischen Damals und Heute. Die Sequenz, die vom Reise-Unfall der Familie Hahnemann handelt, ist ein ganz und gar dramatisches und emotional aufgeladenes Bild, es steht für einen Schock und es ist die Musik, die das Drama unterstreicht, aber auch zum Ausklang bringt, wie die Musik überhaupt im Film als eine Art Orientierung für die Hahnemannsche Zeit zu verstehen ist. ? Haben Sie das Organon für den Film gelesen? Wie bei all meinen Filmen habe ich mich auch für diesen Film sehr intensiv vorbereitet und es war unter anderem ein großes Vergnügen, mich in die Schriften von Samuel Hahnemann besonders vertiefen zu können und in die homöopathische Literatur. ? Wird man Ihnen nicht Einseitigkeit vorwerfen, da Sie den Gegnern der Homöopathie keinen Raum geben? Die Gegner der Homöopathie haben in der öffentlichen Diskussion genug Raum und die Debatten sind auch hinlänglich bekannt. Ich verfolge mit meiner Intension einen ganz anderen Schwerpunkt, einen, der anschaulich und differenziert auf das Wesen der Homöopathie hinweist und auf Fragen, die heute besonders relevant ist: Was ist eine Arznei und was macht eine Arznei grundsätzlich mit einem Menschen. In dieser Hinsicht wird ein ganzes Spektrum an Fragen gestellt und auch beantwortet. Dazu gibt es die historische Ebene der Selbstversuche von Hahnemann, die auf die große Dimension der Erfahrungen hinweist, die der Homöopathie bis heute zu Grunde liegt. ? Warum gehen Sie nicht auf die heutigen Rahmenbedingungen der Homöopathie ein? Dieser Film ist keine Reportage und ich kann bei weitem nicht alle Brennpunkte berühren. Mein Fokus war, dass im Film von kompetenter Seite auf Fragen eingegangen wird, die in einem Dokumentarfilm zur Homöopathie bis jetzt noch wenig Ausdruck gefunden haben und von denen ich denke, dass sie für ein Publikum interessant sind, welches Alternativen und Antworten sucht. Wir erfahren, welchen Gefahren sich Menschen aussetzen können, wenn fraglos Medikamente geschluckt werden und was passieren kann, wenn Krankheiten unterdrückt werden? Worin unterscheidet sich die homöopathische Behandlungsmethode von der so genannten Schulmedizin? Worauf lassen sich Patienten ein, wenn sie sich der klassischen Homöopathie zuwenden? Welche Prozesse werden möglicherweise durch die homöopathische Arznei in Gang gesetzt? Ich habe mich entschieden diesen wesentlichen Kern der Homöopathie einzukreisen. Es gäbe noch viele Kapitel zur Homöopathie, auf die in weiteren Filmen eingegangen werden könnte. HAHNEMANNS MEDIZIN ist einer von zwei Filmen, die zum Themenabend „HOMÖOPATHIE“ bei ARTE gezeigt werden. ? Das Statement des Inders Ravi Roy hört sich an wie ein Ausflug in die Esoterik. Gehört Ihrer Meinung nach die Homöopathie ein Stück weit da hin? Die Homöopathie hat sich weltweit verbreitet. Sie wird praktiziert und gelehrt. Sie hat ihre Schulen und Ausrichtungen, dabei ist Indien das Land, in dem die Homöopathie eine sehr lange Tradition und einen großen Stellenwert besitzt. Dort wird sie an den Universitäten gelehrt. Und im Film wird von der etwas anderen indischen Denkweise gesprochen, mit der die Welt betrachtet werden kann, auch die homöopathische Welt.
(Quelle: Presseheft ARTE zum Themenabend)